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Wieder einmal ist zeigt sich ein Artikel der Pendlerzeitung 20 Minuten als verantwortlich für diesen Blog Post, für welchen ich mehr Zeit genommen habe, als normalerweise üblich. Die Rede im Zeitungsbericht ist vom 15-jährigen Justin Helbling aus Zürich, der in seinen jungen Jahren schon eine beachtliche Physique vorweisen kann. In gewohnterweise wird eine einseitige Berichterstattung gefördert, die in den über 200 Kommentaren als Echo von Unwissenheit, schlechtem Gerede und vielleicht auch Eifersucht widerhallt. Für mich als neutraler Beobachter ist eine parteiische Haltung oftmals schnell erkennbar und zeigt, dass sich Journalisten mehr um Schlagzeilen als um Recherchen kümmern. Traurigerweise war der Tenor auch unter sogenannten «Fachleuten» auf meinem Facebook Feed ähnlich und zeugt zusätzlich davon, wieviele Menschen einfach wie Schafe alles nachblöken, was ihnen serviert wird.

PUBERTÄRES VERHALTEN 

Als erstes wird das Verhalten dem jungen Zürcher angekreidet, welches ohne Rücksicht auf seine Umstände gänzlich als angeberisch, «typisch Fitness-Pumper» und protzend abgetan wird. Natürlich musste auch ich mehrmals schmunzeln, als er seine amüsanten Kommentare zum Besten gab. Die Aussage, dass er für seine Homies als Bodyguard eine Funktion erfüllt klingt zwar überrissen, in Bezug auf sein Alter und Umfeld betrachtet wahrscheinlich aber angemessen. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir mit 16 die Gegend «unsicher» gemacht haben und der Breiteste von uns allen, immer den härtesten Ruf «geniessen» durfte. Meine Frage zu seinen Statements betreffend Frauen, Muskeln und Aufmerksamkeit ist folgende: Was erwartet man von einem 15-jährigen Jungen, der offensichtlich eine starke Genetik besitzt und deshalb sogar von der Zeitung angesprochen wird? Philosophische Ergüsse über die angewandte Schönheit von Barock Malerei? Oder eher das typische, halbstarke Gerede eines Jungen Buben, der in Zürich aufwächst und breiter als seine Mitschüler ist?

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KRAFTTRAINING FÜR JUGENDLICHE

Ein101195620-e1338841378611-300x281er der Hauptgründe, wieso der grösste Teil der Gesellschaft Krafttraining für Jugendliche und Kinder als ungeei
gnet empfindet, ist die mögliche Schädigung der Wachstumsfuge bzw. epiphysäre Wachstumszone durch Krafttraining in jungen Jahren. Die Wachstumsfuge ist am Ende von grossen Knochen zu finden und kann bei einer Beinträchtigung oder Schädigung (ausgelöst durch heftige Schläge auf das Gelenk) zu Wachstumsstörungen führen. Diese Angst wurde zusätzlich durch Empfehlungsschreiben diverser Gesundheitsdepartments in den Jahren 1983-1990 geschürt, welche besagten, dass Krafttraining für Jugendliche nicht geeignet ist, bis neue und relevante Studien das Gegenteil beweisen können.

Heutzutage ist neuesten Erkenntnissen zufolge, Krafttraining für Jugendliche – unter angemessenen Voraussetzungen – gesundheitlich nicht nur unbedenklich, sondern sogar fördernd. Die im Jahr 2000 veröffentlichte Studie von Prof. Avery Faigenbaum, zitiert den Professor mit folgenden Worten:

«Unter Einhaltung angemessener Richtlinien, besitzt regelmässiges Krafttraining bei Jugendlichen das Potential zur Erhöhung der Knochenmineraldichte, eine Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, die Steigerung der sportlichen Leistung und die bessere Vorbereitung junger Athleten auf die Ansprüche von Training und des kompetitiven Wettbewerbs.”

Die angesprochenen, angemessen Richtlinien bestehen bei unter 13 jährigen zum grössten Teil aus Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Technik, Ausführung und die konstante Überwachung eines Trainers oder des Elternteils, ist ebenfalls eine Notwendigkeit. Die grösste Gefahr liegt sicherlich dabei, wenn Kinder ein High Intensity Programm eines Erwachsenen befolgen und mit schwerem Gewicht an den freien Übungen trainieren, obwohl sie noch nicht die notwendige Kraft besitzen, ihr eigenes Körpergewicht stemmen zu können. Schädigungen sind bei einer solchen Praxis vorprogrammiert. Im Allgemeinen findet bei solchen Themen, ähnlich dem Mythos der fettfreien Ernährung aus den 80er, ein Umdenken statt, welches ich als Personal Trainer und selber praktizierender Kraftsportler und Fitness Junkie sehr zu begrüssen vermag!

Auf jeden Fall sieht mit diesem Wissen bewaffnet, das Bild des jungen Justins schon anders aus. Gemäss den Guidelines der IWF (International Weightlifting Federation) in Bezug auf die Youth Olympic Games, ist man mit 15 Jahren bestens für die Teilnahme an den olympischen Spielen geeignet. Der letzte Punkt zur neutralen Betrachtung des Altersgrenze für Krafttraining, ist meines Erachtens der Spitzensport: Ein Ronaldo, Messi, Tiger Woods oder Roger Federer erfuhren teilweise schon mit 2 (!) Jahren den ersten Kontakt mit ihrer Sportart. Ein intensives Trainingsregime im frühen Alter führte schlussendlich dazu, dass die erwähnten Herren Meister ihres Fachs wurden. Dreht es sich jedoch um Kraftsport oder Bodybuilding, ist traurigerweise gemäss der öffentlichen Meinung der Griff zur Nadel mit Steroiden naheliegender als Talent, Genetik und harte Arbeit.

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DIE MEINUNG DER FRAUENWELT?

Interessanterweise hat auch schon der Blick, seines Zeichens König der Bouledvardzeitungen, die Lunte gerochen und einen weiteren, sinnlosen Beitrag geleistet. Die Rede ist von einem Video, in welchem Schweizer Frauen ihre Meinung zu Justins Aussehen kundtun. Wie man die Befragung von nur vier Vertretern der Damenwelt als eine Umfrage betiteln kann, bleibt für mich ein Rätsel. Um wahrschienlich dem Video internationales Flair zu verleihen, beantworten zwei der befragten Frauen die Fragen auf Englisch, was ein noch grösseres Rätsel mit sich bringt, als das vorherige. Dieser «Umfrage» kann ich nur eines entgegensetzen: Justin mag wohl nicht ihr Typ sein, was mit seinen 15 Jahren sicherlich an seinen pubertären Zügen liegt, was eine 22-jährige als wenig attraktiv empfindet und auch verständlich ist. Die ausverkauften Shows der Chippendales jedoch, sprechen Bände dafür, dass eine Frau einen durchtrainierten Körper sehr wohl als attraktiv emfpindet. Die Damen im Video jedoch, legten wohl ein ähnliche Schaf-Verhalten an den Tag, wie einige der sogenannten «Fachleute» aus meinem Facebook Feed.

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FAZIT

In Justin Helbling sehe ich einen Jungen, der mit einer aussergewöhnlichen Genetik gesegnet ist. Da keiner von uns seine Intensität, seine Trainingsplanung oder das Essverhalten kennt, steht niemanden von uns eine echte Beurteilung seines Training zu. Betrachtet man die oben erwähnten, neuen Erkenntnisse, bewegt sich der junge Zürcher in einem Rahmen, welcher gesundheitlich akzeptabel ist. Dies sage ich, ohne seine Form, Haltung und System seines Trainings zu kennen. Da die 20 Minuten sowieso ein komisches Verhalten an den Tag legt, wenn es um das Thema Fitness geht (einerseits werden junge Pumper als Proleten angepgrangert, andererseits wird ein hauseigener Fitness Channel gefördert), ist dies für mich eine öffentliche Darstellung eines Sündenbocks für den Fitness Trend. Justin ist für mich ein Jugendlicher, mit einem halbstarken, pubertären Verhalten und einer eindrucksvollen Physique. Sollte er weiterhin unter den richtigen Voraussetzungen an seine Grenzen gehen über einen längeren Zeitraum, kann eine echte Karriere als Bodybuilder daraus entstehen. Anstatt jedoch seine kindlichen Äusserungen auszublenden und seine Zielstrebigkeit zu loben, stellt man den Buben als selbstverherrlichenden Disco Pumper dar. Anscheinend finden saufende, ziellose und drogen-konsumierende Kids mehr Anklang in der Gesellschaft, als ein verbissener «Bueb» im Fitnessstudio.

Wenn du dies liest Justin, melde dich doch gerne bei mir! Ich sponsere dir gerne ein T-Shirt von VIVE FORTIS, um dich auf deinem Weg deine Ziele zu erreichen, weiterhin zu ermutigen. 😉

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