Mit dieser Frage musste ich mir schon mehrmals kritische Stimmen anhören, die stark von meiner Antwort betroffen waren. Dies hat vielleicht zum Teil damit zu tun, dass die Wahrheit nicht mehr wirklich gerne gehört, gesagt oder gelebt wird. Obwohl ich normalerweise ein sehr offener Mensch bin, der in seiner beruflichen Laufbahn immer wieder auf Horizonterweiterung aus ist, bin ich bei dieser Frage streng, engstirnig und absolutions-verdächtig. Meine Antwort auf die Frage, ob ein PT aussehen darf, wie ein FastFood-Liebhaber lautet klar und deutlich: «NEIN«.
Den Punkt den ich mit diesem Post erläutern möchte ist der Fakt, dass ein Trainer, welcher nicht in Shape ist nicht wirklich ernst genommen wird. Aus dem einfachen Grund weil seine Expertise nicht wirklich auf ihn zutreffen und somit dem Kunden suggerieren, dass sein Wissen unter Umständen nicht praktikabel ist. Das Charisma, das Wissen, die Pädagogik, soziale Kenntnis und die Erfahrung spielen natürlich eine sehr grosse Rolle, die den Personal Trainer schlussendlich ausmacht. Der grösste Punkt jedoch ist die Inspiration! Wie kann ich meinem Klienten als Inspiration dienen, wenn ich selber aussehe wie ein Stammgast bei Burger King? Versetzt man sich nämlich in die Ausgangslage des Kunden, wird einem schnell klar, dass er traininert, motiviert und inspiriert werden möchte. Mein Job als Personal Trainer geht also weit über das Coachin hinaus. Ich bin zusätzlich eine Quelle der Inspiration, welche von meinen Klienten konstant begutachtet wird.
Natürlich gibt es bei dieser Regel auch Ausnahmen, die jedoch meistens einen anderen Hintergrund besitzen, als vermutet. Es kann sicherlich sein, dass ein Coach dank seinen früheren Erfolgen, Erfahrung und Errungenschaften im Fitness-, Coaching- oder Bodybuildingbereich bereits ein Quelle der Inspiration ist. Die legendären Jungs aus der «Golden Era» des Bodybuildings, sehen heute zwar nicht mehr so aus wie früher, jedoch besitzen sie ein Charisma und ein Level an Respekt, das sie sich erarbeitet haben. Trotzdem glaube ich, dass die Anzahl Trainer, die sich einen untrainierten Look leisten können wahrscheinlich ziemlich klein ist.
Personal Coaches also, die sich von diesen Aussagen betroffen fühlen, den Kopf bereits mehrmals geschüttelt haben und bereits mit dem Zeigfinger wedeln, sollten sich fragen warum sie sich in ihrem Ego verletzt fühlen? Kann es sein, dass sie selber nicht wirklich in Form sind? Das Training wegen «fehlender Zeit» selbst vernachlässigen? Mehr Bücher über das Training lesen, als selber zu trainieren? Kein Coach muss aussehen wie Phil Heath oder Lazar Angelov. Ich verlange auch nicht, dass er oder sie das ganze Jahr hindurch auf unter 10% KFA durch das Leben wandeln. Wer jedoch keinen Wert auf die eigene Fitness legt, dafür jedoch eine Enzyklopädie über Krafttraining im Kopf hat, kann wahrscheinlich durch sein Wissen trumpfen, dient jedoch nicht als eine wirkliche Inspiration..