Wissenschaftlicher Guide und Fakten zur ketogenen Diät

by Sep 16, 2019Ernährung

Die ketogene Diät bzw. Ernährung gewinnt seit geraumer Zeit immer mehr an Popularität.

Wie bei jeder Ernährungsform, die sich den Namen «Diät» verdient hat, verspricht Keto in erster Linie rapiden Gewichtsverlust und eine effiziente Körperkompositionsveränderung.

Diesen Aussagen möchten wir in diesem Artikel auf neutrale und evidenzbasierte Art und Weise auf den Grund gehen.

Im heutigen Informationszeitalter können meinungsbildende Artikel durch eine voreigenommene Berichterstattung ein einseitiges Bild zeichnen

Diese fast schon religiöse und dogmatische Haltung möchten wir bewusst vermeiden.

In diesem Artikel bauen wir auf ein wissenschaftlich fundiertes Fundament mit Tausenden von Teilnehmern und möchten uns von einzelnen, anekdotischen Beweisen («Bei mir hat es funktioniert, deshalb ist es gut..») fernhalten.

Unsere Quellenangaben stammen von renommierten Seiten wie Examine.com, PubMed, HumanKinetics und weitere und sind mit dementsprechenden Nummern gekennzeichnet um persönlichen Nachforschungen zu erleichtern. 

Unser Hintergrund

Wir von Lebe Stark bezeichnen uns als sogenannte «Ernährungsagnostiker» was übersetzt bedeutet, dass wir keinem «Ernährungscamp» angehören.

Unsere Überzeugung sagt aus, dass jede Art der Ernährung zu einer erfolgreichen Körperkompositionsveränderung führen kann solange grundlegende Parameter berücksichtigt werden.

Aus dieser Überzeugung heraus analysieren wir Ansichten, Trends und Daten im Bereich Ernährung um dem Wahrheitsgehalt der dargelegten «Fakten» näher kommen zu können.

Unser professioneller Background baut auf unsere Zertifizierung zum Level 1 Nutrition Coaching von Precision Nutrition.

PN giltet als globaler Marktführer in Sachen Ernährung bzw. Ernährungswissenschaften weshalb wir deren Philosophie der Agnostik und grundsätzlicher Ernährung ad libitum übernommen haben.

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des Makro-Splits stammt von Nahrungsfett

Was bedeutet «Ketogen»?

Unser Körper ist eine unglaubliche Wundermaschine mit einem unvorstellbaren Adaptionspotential.

Wie jede andere Maschine benötigt unser Organismus Treibstoff um existieren und funktionieren zu können.

Dieser Treibstoff ist die sogenannte universelle Batterie des Menschen genannt Adenosintriphosphat; abgekürzt ATP. (1)

Der Körper besitzt eine ganze Reihe von Prozessen um die konstante Versorgung von ATP zu gewährleisten und viele unserer essentiellen Zellen setzen dabei auf eine Resynthese durch den Treibstoff Glukose.

Reduziert man die Zufuhr von Kohlenhydraten auf ca. 50 g pro Tag und erhöht gleichzeitig die Zufuhr von Nahrungsfett, formt der Körper sogenannte Keton-Körper die neu auch diejenigen Zellen beliefern die normalerweise auf Glukose angewiesen sind.

Unser Gehirn und das Nervensystem erleben sozusagen einen «Schock» mit der Zufuhr dieser Keton-Körper, was möglicherweise einen potentiellen Benefit mit sich bringen kann. (2)

Ob die ketogene Ernährung grundsätzlich gesund ist oder nicht, kann nicht unisono mit Ja oder Nein beantwortet werden.

Auf der negativen Seite äussern z.B. 16 Studien Bedenken aufgrund erhöhter LDL-Cholesterin Werte was durch eine reduzierte Aufnahme von Nahrungsfasern erklärbar ist. (3)

Einer der positiven Auswirkung durch die starke Unterdrückung von Kohlenhydraten hingegen, ist die Reduzierung von stark verarbeiteten Lebensmittel und Junk Food generell.

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Das Beste zum Abnehmen?

Aufgrund der stark reduzierten Aufnahme von Kohlenhydraten ist vor allem in den ersten Wochen mit einem rapiden Gewichtsverlust zu rechnen.

Dieser Effekt hat jedoch nichts mit einer erhöhten Abnahme von Fett sondern lediglich mit einem erheblichen Verlust an Wasser zu tun.

Kohlenhydrate speichern mehr Wasser was bei einem fast absoluten Verzicht dementsprechend entwässernd wirkt. (4)

Die momentane Beweislage einer Meta-Analyse von 32 Studien scheint in die Richtung zu tendieren, dass die ketogene Ernährung im Vergleich zu herkömmlichen Diäten keine bemerkenswerte (und vor allem superiore) Unterschiede vorweist.

Anerkannte Ernährungsexperten weisen ebenfalls daraufhin, dass der Erfolgsfaktor der ketogenen Ernährung den gegebenen Umständen des kalorischen Defizits durch die fast komplette Eliminierung eines gesamten Makronährstoffes (in diesem Fall Kohlenhydrate) zu zusprechen ist. (5)

Anders gesagt: Die ketogene Diät funktioniert, weil man grundsätzlich weniger Energie zuführt als man verbrennt.

Ein weiterer, interessanter Punkt ist die Problematik der Langfristigkeit: Statistisch gesehen haben es übergewichtige Menschen nicht einfach, sich auf Dauer an einen solch tiefen Wert an Kohlenhydraten zu halten.

wurde der erste Fall von Ketoazidose durch die ketogene Diät festgestellt

Zusammenfassende Punkte

1) Bei der ketogenen Ernährung adaptiert sich der Organismus an eine neue Art der Energieversorgung durch den hohen Anteil an Nahrungsfett; dies wiederum produziert Keton-Körper die als «neue» Energielieferanten verwendet werden.

2) Potentielle Benefits können durch die Versorgung von Keton-Körper an Glukose-gewohnten Zellen wie Gehirn und Nervensystem entstehen.

3) Durch die starke Reduzierung von Kolenhydraten werden weniger Lebensmittel im Stil von klassischem Junk Food konsumiert.

4) Gesundheitlich betrachtet löst die ketogene Ernährung Bedenken aus aufgrund des hohen Anteils an LDL-Cholesterin.

5) Grundsätzlich besteht kein superiorer Unterschied zu anderen Diäten da das herrschende Kalorien-Defizit für den Gewichtsverlust verantwortlich ist.

6) Der rapide Gewichtsverlust zum Start der ketogenen Ernährung ist durch den hohen Verlust von Wasser und Glykogen zu erklären.

Die Beweislast tendiert zur Erkenntnis, dass die ketogene Ernährung potentielle Benefits mit sich bringen kann und im Vergleich zu anderen Diäten keinen superioren Unterschied für sich beanspruchen kann. (6)

Quellen

– Examine.com

– Alan Aragon

– PubMed.gov

– Humankinetics.com

– Clinicalnutritionespen.com

Gregory Dzemaili, Pn1

Gregory Dzemaili, Pn1

Senior Coach & Gründer

Gregory Dzemaili ist Gründer und Senior Coach von Lebe Stark Personal Training und überträgt seine Mission anderen Menschen zu helfen auf Blog Posts & Social Media.