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«Cheat Meals» sind vielen Fitnessbegeisterten Athleten, die eine strikte und planbasierte Ernährung verfolgen um ihre ästhetischen Ziele zu erreichen als willkommene Abwechslung und Belohnung bekannt. Wer eine Reduktions- oder Aufbaudiät verfolgt um Fett abzubauen und Muskulatur zu erhalten bzw. Muskulatur aufzubauen und den Fettgehalt auf ein notwendiges Minimum zu halten kommt um eine geplante Ernährung nicht herum. Diese geplante Ernährung sollte grösstenteils frei von schlecht verwertbarem Protein, übermässigem Einfachzucker und gesättigten Fettsäuren sein. Das Verlangen danach ist jedoch teilweise kaum auszuhalten und kommt nicht von irgendwo her denn wer besonders in einer Reduktionsdiät ein notwendiges, kalorisches Defizit in seiner Essensplanung einbaut muss gegen die Natur des Körpers kämpfen. «Cheat Meals» sind also unplanmässige Mahlzeiten, die grösstenteils den Hunger nach Schokolade, Fast Food, Pizzas, zuckerhaltigen Getränken etc. stillen. Meiner Meinung nach macht eine schlechte Mahlzeit nicht fett genauso wie eine gute Mahlzeit nicht dünn macht. Der Ansatz ob Cheat Meals gut oder schlecht sind muss jeder für sich selbst herausfinden jedoch ist die Erwähnung der These über das Leptin und dessen Funktion sicherlich bemerkenswert.
Von Anfang an möchte ich klarstellen, dass ein Freischein für Fast Food und ähnliches nicht den gewünschten Erfolg bringen kann. Genauso wichtig ist die Beachtung der verschiedenen Stoffwechselraten, die verschiedene Menschen besitzen. Nur weil beim Kumpel den 5 Hamburgern fetttechnisch nicht Rechnung getragen wird heisst das noch lange nicht, dass dies bei dir selbst auch der Fall ist. «Cheat Meals» sind nicht zu verwechseln mit unverhältnismässigen Fressattacken, die über Tage hinweg stattfinden dürfen nur weil man Montag bis Freitag sich „gesund“ ernährt hat. Die Idee eines «Cheat Meals» besteht daraus ein gutes und angenehmes Sättigungsgefühl zu erreichen welches als Belohnung für die strikten Einhaltung des Planes giltet. Unkontrolliertes Fressen welches ein «Cheat Meal» in einen «Cheat Day» verwandelt kann bereits vorhandene Resultate wieder sichtbar schmälern.
«Leptin» ist ein Protein, welches hormonähnliche Fähigkeiten besitzt (Proteohormon), im Blutkreislauf zirkuliert und das Hungergefühl bzw. den Appetit unterdrückt. Dieses Proteohormon spielt eine sehr grosse Rolle im Fettstoffwechsel des Menschen und wird u.a. direkt in den Fettzellen produziert. Durch ein kalorisches Deifzit, sinkt die Anzahl der Fettzellen und ebenso die Leptin Werte, was eine immer schwächer werdende Kontrolle über das Hungergefühl zur Folge hat. Zusätzlich bremst der Körper den Stoffwechsel bei einer Reduktionsdiät, kontinuierlich aus. Ein Cheat Meal kann diesem, verständlicherweise immer stärker werdenden Hungergefühl etwas entgegensetzen was verschiedene, physiologische Effekt mit sich zieht: Das Hungergefühl wird stärker kontrolliert, dem Stoffwechsel wird ein Schub verpasst und die Thermogenese (Körperwärmung) wird dadurch erhöht. Die dadurch erhöhte Stoffwechselrate kann zusätzliche Erfolge bringen wenn man sich sofort wieder dem planmässigen Essen verschreibt um den Abbau von Fett wieder weiter und für kurze Zeit effektiver voran zu treiben.
Auf der anderen Seite jedoch kann das Leptin auch ungewünschte Effekte mit sich bringen. Wer konstant exzessives Essen bertreibt und somit einen starken Anstieg an Fettzellen verzeichnet, riskiert, dass der Körper eine Letpin-Resistenz entwickelt, dessen Ursprung interessanterweise noch nicht ganz geklärt ist. Leptin wird, wie eingangs erwähnt, direkt in den Fettzellen produziert. Ein sehr hoher Anteil von Fettzellen führt somit zu einer starken Ausschüttung von Leptin und zu einer schlussendlichen Resistenz. Die physiologische Wirkung des Leptins auf die Zielneuronen (Gehirn) zur Unterdrückung des Appetits, findet nicht mehr statt und unterbleibt am Ende gänzlich. Diese Immunität gegenüber Leptin kann dem Körper die Tendenz verleihen, übergewichtig zu werden und zu bleiben. Interessanterweise ist also das Leptin genau genommen stärker an der Fettspeicherung beteiligt, als beispielsweise das Insulin.
Die Idee, dass eine «schlechte Mahlzeit» den Erfolg also bedeutend schmälert ist eher von psychologischer als von physiologischer Natur. Viele Bodybuilder bauen diese «Cheats» direkt in ihre Mahlzeiten ein und nennen sie «Refeed» Tage. Eine genaue Betrachtung dieser Ernährungsweise kann für den einen oder anderen ein interessanter Ansatz sein, in meinem Fall jedoch nutze ich diese Cheat Meals in einer Defintionsphase eher um den Körper zu belohnen und durch eine etwaige Kontrolle meines «Cheats» dem Stoffwechsel wieder einen Schwung zu verpassen. Die genaue Übersicht über Cheat Meals sollte stets gewährleistet sein und nicht ausser Rand und Band geraten.
Um also konstant einen guten und «trockenen» Körper zu bewahren, sollten die Leptin Werte beachtet werden, was ein Cheat Meal sicherlich rechtfertigen kann. Die Kontrolle darüber ist jedoch absolut massgebend!