Geschrieben von Gregory Dzemaili

Steroide, Synthol und Bigorexia: Der tragische Tod von Rich Piana

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Wenn Menschen von uns gehen ist es immer eine tragische Situation; besonders für die Familien und Angehörigen. In jüngstem Beispiel aus der Bodybuilding Welt, traf es den allseits beliebten Rich Piana und das 26-jährige Bodybuilding-Talent Dallas McCarver. Besonders bei Rich Piana tut es mir von Herzen leid und das Gefühl der Betrübtheit machte sich nach seinem Tod bei mir bemerkbar. Seine ehrliche, sympathische, witzige und auch irgendwodurch informative Art waren unvergleichlich in der Youtube-Fitness-Welt.

Das letzte was ich mit diesem Blogpost erreichen möchte ist es, Verstorbenen gegenüber respektlos zu erscheinen. Weder bei Dallas noch bei Rich möchte ich auf irgendeine Art und Weise auf die Umstände ihres Todes eingehen. Das Thema, auf welches ich zu sprechen kommen möchte, ist ein anderes..

DIE VERANTWORTUNG DES TRAINERS

Das Thema Hormone, anabole Steroide, Synthol und dessen Konsum ist in der Bodybuilding Welt konstant präsent; darüber reden tut jedoch niemand gern. Befürworter behaupten, dass anabole Substanzen nie direkt in Verbindung mit tragischen Todesfällen gebracht werden können, was auch stimmt. Wenn ein Herz aufhört zu schlagen, kann meines Wissens nicht immer der Grund eruiert werden. Gegner sind jedoch der Meinung, dass es viele professionelle Bodybuilder nicht über die 40 geschafft haben. Dies muss eine Korrelation ergeben.

Ich sehe mich als Coach auf der Seite des Trainers und als Advokat für einen gesunden Lifestyle, der Krafttraining, Bewegung und cardiovaskuläres Training vertritt. Meinen Kunden (oder «Athleten») Substanzen zu verabreichen, die gefährliche Nebenwirkungen mit sich bringen könnten, wäre aus meiner Sicht nicht nur verantwortungslos sondern auch schädlich für mein Geschäft. Im Falle von Dallas McCarver, der als sehr grosses Talent gehandelt wurde, wurde gemunkelt, dass sein Coach die Tendenz besitzt seine Athleten zu «überstoffen». Inwiefern diese Aussage zutrifft, entzieht sich meines Wissens.

«Gut investiertes Geld hält länger als der Umfang deines Bizeps»

SYNTHOL UND CO. 

Rich Pianas Lifestyle war von Drogen- und Steroidenkonsum gepflastert und sein Missbrauch diverser Medikamente führte er selbst auch auf seine Bigorexie zurück. Bigorexie bedeutet, dass der Leidtragende sich immer für zu dünn und zu wenig muskulös hält. Der Körper und dessen vitale Funktionen werden also auf dem Altar des unnatürlich hohen Muskel (und Öl-) anteils geopfert.

Synthol ist eine intermuskuläre Fettsäure, die als Öl in die Muskulatur gespritzt wird um einen «ästhetischen» Effekt zu erbringen. Ästhetik liegt zwar im Auge des Betrachters; es gibt jedoch genügend Beispiele (Arlindo, anyone?) die aufzeigen, dass dessen Gebrauch – oder wohl eher Missbrauch – in einem im übertragenden Sinne, radioaktiv verstrahlten Look enden kann.

DRUG CYCLES

Das Problem des Missbrauchs von Drogen in der Bodybuilding Welt ist kein neues. Auf Facebook bin ich auf einen interessanten Post gestossen, der Andreas Münzers Cycle aufzeigt kurz bevor er starb:

WOCHE 1-10

Ephedrine

Aspirin

Clenbuterol

Valium

Captagon (wird als klassische Droge qualifiziert, ohne medizischen Hintergrund)

Cytomel

WOCHE 1-5

500mg daily of test enanthate

152mg daily of parabolan

150mg daily of dianabol

150mg daily of halotestin

20 IU daily of HGH

20 IU daily of Insulin

WOCHE 6-8

300mg daily of masteron

152mg daily of parabolan

250mg daily of winstrol tabs

150mg daily of halotestin

50mg daily of winstrol inj

24 IU daily of HGH

WOCHE 9-10

200mg daily of masteron

100mg daily of winny inj

200mg daily of halotestin

400mg daily of winny tabs

24 IU daily of HGH

Insulin daily

IGF-1 daily

Meine Meinung zu diesem Stoffplan (sollte er der Wahrheit entsprechen) ist, dass wahrscheinlich sogar Befürworter hier einknicken müssen um zuzugeben, dass die Zufuhr eines solches Drogenarsenals tödlich enden kann (und es im Falle von Andreas Münzer auch so war).

RIP RICH & DALLAS

Schlussendlich sind die Leidtragenden die Familien und Freunde. Die grosse Preisfrage, die sich mir immer wieder stellt ist folgende:

Ist es das alles wert?

Den eigenen Körper mögliche Gefahren aussetzen für eine kleine Plastiktrophäe?

Einen «Sport» zu betreiben, der weder als Sport anerkannt ist, noch sich damit wirklich Geld verdienen lässt?

Drug Cycles und Anabolics kosten einen Haufen Geld. Geld, welches im Bodybuilding nicht wirklich verdient werden kann. Mein Fazit und auch Ratschlag an die Jüngeren ist sich selbst bewusst zu machen, was für Aussichten Bodybuilding bietet. Die investierte Zeit, Energie und natürlich auch das Geld können sinnvoller eingebracht werden; ganz im Sinne von Grant Cardone: Gut investiertes Geld und sinnvoll genutzte Zeit halten beide länger als der Umfang deines Bizeps..

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