Das Thema Rauchen wird seit eh und je heiss diskutiert und die gesundheitlichen Folgen sind oft schwerwiegend. Obwohl es interessanterweise Kettenraucher gibt, die bis ins hohe Alter dem Glimmstängel ihre Treue geschworen haben, ist die Gefahr eines früheren Ablebens nun einmal Tatsache. Es ist mir ein grosses Anliegen vermitteln zu wollen, dass ich niemanden aufgrund einer «schlechten» Angewohnheit verurteilen möchte. Trotz dieser Aussage tendiere ich jedoch zum Glauben, dass bei einem Raucher das Bewusstsein gegenüber seiner Gesundheit und der von anderen in seinem nahen Umfeld nicht so stark ausgeprägt sein könnte wie bei einem Nichtraucher. Diese Spekulation jedoch bewahrheitet sich nicht immer und ist auch nicht der fundamentale Grund für diesen Post.

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RAUCHEN MACHT SCHLANK?

Ein Mythos, der sich besonders hartnäckig unter den Rauchern hält ist derjenige, dass das Rauchen aufhören eine automatische Gewichtszunahme mit sich bringt. Dies kann u.a. ein Grund dafür sein, wieso viele dem Tabak nicht abschwören wollen. Inwiefern diese Einstellung die Ästhetik über die Gesundheit zu setzen moralisch vertretbar ist, sei dahin gestellt. Glaubt man einer interessanten Studie der MedUni Wien, hat dieser Mythos jedoch keinen Grund und Boden. In ihren Forschungen stellten sie fest, dass Raucher tendentiell 10 kg schwerer sind als Nichtraucher. Es wurde jedoch kein nennenswerter Unterschied im KFA (Körperfettanteil) zwischen den beiden Gruppen verzeichnet. Dies Erkenntnis ist jedoch verwirrend, da ein 1.90 m grosser Hüne aus rein genetischen Gründen mehr KG auf Waage bringt als jemand der 30 cm kleiner ist.

NICHTRAUCHEN MACHT DICK? 

Was treffend in der Studie beschrieben wird sind die schlechteren Blutwerte, die natürlich wieder auf den gesundheitlichen Aspekt zurückgehen, der allen klar ist. Von dem Mythos stammend, dass Rauchen schlank hält fand sicherlich die Aussage, dass Nichtrauchen (oder treffender Aufhören zu rauchen) dick macht, ihre Nahrung. Die Studie verfehlt meiner Meinung nach den essentiellen Part wieso Menschen, die das Rauchen aufgeben (wollen) oftmals stark zunehmen: Sie essen ganz einfach mehr als vorher! Dem sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen wird hier keine Beachtung geschenkt.

REALITY CHECK

Ich stelle mir die Realität eines Rauchers, der seit zweiten Woche nicht mehr zur Zigarette gegriffen hat, folgendermassen vor:

  • Stress durch Entzug
  • Kampf gegen physische und psychische Signale
  • Langeweile
  • Die Suche nach einer Überbrückung des früheren «Hobbies»
  • Frustration, Wut etc. über die kleinsten Dinge

Alle diese Faktoren können dazu führen, dass mehr gegessen wird. In meinen Fitness Ernährung Beratungen stelle ich fest, dass in Stresssituationen entweder mehr (eher männliche Tendenz) oder weniger gegessen (eher weibliche Tendenz) wird. Wenn ich gestresst bin, gegen meinen Körper ankämpfen muss, mir langweilig ist, ich eine Alternative zum Rauchen suche und frustriert über eigentlich nicht erwähnenswerte Dinge bin den ganzen Tag, ist der häufigere Griff zum Kühlschrank verständlich. Der erhöhte Konsum von Kohlenhydraten z.Bsp., führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Serotonin, ein sogenannter «Feel Good» Transmitter. Die Aminosäure Tryptophan führt zudem zu einem schläfrigen Gefühl. Diese Kombination scheint ein perfekter Hormon-Smoothie für ein genervtes Gehirn zu sein.

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Wer mehr Energie konsumiert als dass sein Körper verbrennen kann, muss mit einer Gewichtszunahme rechnen. Tabak an sich hat gemäss der erwähnten Studie keinen Einfluss auf eine erhöhte Energiezufuhr. Wer jedoch mit den Symptomen zu kämpfen hat, die das Rauchen aufhören oftmals mit sich bringen, sieht die Lösung oftmals unbewusst im Kühlschrank. Dieser Faktor kann zu einer starken Zunahme an Fett führen, die mühsam wieder abtrainiert werden muss. Eine gute Lösung ist meiner Meinung nach eine komplette Umstellung der Ernährung und zusätzlichem Sport um effektiv und ohne ästhetischen Einbussen erfolgreich der Zigarette den Rücken kehren zu können..