Werden Fitnessinstruktoren verarscht?

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NOVEMBER, 2016

Ein ungeschützter Beruf, der selten ernst genommen wird

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Der Beruf des Fitnessinstruktors wird von den meisten mit einem Lächeln abgetan. Ein ungeschützter Beruf, für welchen man eigentlich keine essentielle oder vom Staat anerkannte Ausbildung benötigt. Das bekannte Klischee existiert hartnäckigerweise, dass der Fitnesstrainer sich doch zu 90% nur mit Frauen unterhalten möchte und/ oder nur hinter der Theke sein Dasein fristet. Nur weil dies in vielen Fällen der Fall ist, giltete das nicht für alle.

Meiner Meinung nach gehört ein Coach in den Freihantelbereich, was jedoch vielleicht vom Chef nicht gerne gesehen wird. Verständlich, dass ein gescholtener Mitarbeiter sich wieder dahin zurück zieht, wo er keinen Anschiss bekommt: Hinter die Theke..

Als ehemaliger Fitnessinstruktor mit einer 4-jährigen Berufserfahrung weiss ich um das Krux, welches Trainer in kommerziellen Gyms mit sich tragen müssen. Teilweise zu recht, teilweise jedoch sicherlich auch zu unrecht. Wie es jedoch in jedem Beruf der Fall ist, gibt es gute und schlechte Coaches.

Obwohl die Redewendung besteht, dass ein schlechter Apfel nicht den ganzen Korb versaut, hängt doch meistens die gesamte Atmosphäre eines Fitnessstudios, mit dem Instruktor als dessen Ettikette zusammen. Positive Eindrücke verblassen leider zu schnell, während schlechtes Verhalten in dein meisten Köpfen hängen bleibt, was als ein kleiner Exkurs in das menschliche Verhalten verstanden werden darf..

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Das grosse Problem, welches ich sehe ist die falsche Ansichtweise über die Arbeit des Fitnessinstruktors, die ehrlich gesagt zum grössten Teil aus der Reinigung des Studios besteht. Oftmals ist diese Arbeit langweilig. Besonders dann, wenn man die notorische Flautezeit von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr noch hinzu rechnet.

Entgegen der Meinung vieler Fitnesscracks, kann ein Trainer nicht pausenlos im Gym rumlaufen und die Besucher kontrollieren. Dies wirkt stalkerhaft, komisch und ist fehl am Platz. Oftmals kann es auch sein, dass sich ein Besucher fragt wieso der Trainer gewisses Verhalten von anderen an den Geräten toleriert bzw. nicht zu korrigieren versucht. Was man sich in diesem Moment bewusst machen ist der Fakt, dass der Trainer den Betroffenen vielleicht schon korrigiert hat bzw. korrigieren wollte.

Wenn eine Person auf eine «fragwürdige» Ausführung am Gerät aufmerksam gemacht wird, spielen viele Faktoren mit, die das Resultat der Korrektur beeinflussen können. Ein Coach sollte jedoch nicht dasselbe Mitglied 4 mal auf denselben Fehler aufmerksam machen, da dies unangenehm für den Studiobesucher sein kann.

«Das Klischee existiert, dass der Fitnesstrainer hinter der Theke sitzt und sich nur mit Frauen unterhalten möchte.»

Was mich jedoch am meisten nervt, ist das Verhalten der Fitnessstudios gegenüber ihren Mitarbeitern. Der Beruf ist bekannterweise nicht wirklich gut bezahlt und viele kommerzielle (und meistens auch Discountfitness-Anbieter), lassen ihre Mitarbeiter in einer endlosen Praktikanten-Status-Schleife drin.

Ich konnte auch schon in Erfahrung bringen, dass gewisse Fitnessketten ihre Praktikanten mit bezahlten Ausbildungen ködern, um sie für die nächsten drei Jahre zu verpflichten. Als Billig-Arbeiter angestellt, können sich verständlicherweise nicht viele Trainer damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Was daraus resultiert ist eine prekäre Wissenslage von Coaches, die zu einem grossen Teil aus Teilzeit-Mitarbeitern besteht. Immer wieder bekomme ich zu hören, dass in bekannten Gyms nur Hausfrauen, Studenten oder Pensionäre das farbige Leibchen tragen.

Wie kann der durchschnittliche Bürger also von einem Trainer exquisite Arbeit und Wissen verlangen, wenn dieser nicht wirklich von seinem Lohn begeistert und zu allem Übel vielleicht auch noch schlecht ausgebildet ist? Die Antwort auf diese Frage ist klar und trotzdem rechtfertigt es das fehlbare Verhalten gewisser Fitnesstrainer nicht.

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Geschrieben von Gregory Dzemaili

Wir alle machen Fehler und diese können schlussendliche Bereicherung der beruflichen Erfahrung wahrgenommen werden. Ein Trainer kann jedoch nicht wirklich ernst genommen werden, wenn er weder die Ästhetik noch die persönliche Erfahrung als Trainierender mit sich bringt. Besonders die männliche Fraktion sollte in der Ausübung ihres Berufes darauf erpicht sein, das weibliche Geschlecht mit seinem Verhalten nicht zu überfordern. Die Wissenslage ist das eine, der pädagogische Aspekt der andere.

Verarscht wird schlussendlich der Trainer, der sich mit Herzblut an die Sache heranwagt und danach von der Center-Philosophie gebremst wird.

Der Trainer, der mit seinen 18 Jahren noch überhaupt keine Ahnung vom Berufsleben hat und bis 22 als Praktikant vertraglich geknebelt wird.

Der Trainer, der seine Passion lebt und weitergibt und deswegen von Mitarbeitern gemobbt und ans Messer geliefert wird.

Der Trainer, der sich im Freihantelbereich unterstützend bewegen möchte und hinter die Theke zurück gepfiffen wird.

Die Leidtragenden schlussendlich sind in den meisten Fällen die Angestellten, aber auch oftmals die Besucher..

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