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Bildschirmfoto 2016-03-29 um 14.07.09Ein sehr gutes Beispiel dafür, dass sich «Experten» immer wieder uneins sind und somit ihre Leserschaft unnötig verwirren, liefert die 20 Minuten bzw. ihre Superheroes und heiliger-Gral-Entdecker des Krafttrainings, Caflish und Toigo. Wer meine Blogs schon ein bisschen länger verfolgt erkennt, dass ich selten mit den Wissenschaftlern der ETH überein stimme. Dies führt darauf zurück, dass mit einer gewissen Arroganz behauptet wird, dass Krafttraining und Fitness nur auf einem einzigen Weg (nämlich den ihren) am effizientesten funktioniere und sie somit das Wort «Kontext» völlig ausser Acht lassen.

Die Rede ist von zwei Artikeln, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Im ersten Artikel (mit welchem ich ausnahmsweise zu übereinstimmen vermag), ist von den drei legendären Grundübungen die Rede, die in diesem Artikel komischerweise als fünf ausgelegt werden. Der Bericht datiert vom September letzten Jahres und Herr Caflish beschreibt effizienterweise, wie wichtig Gründübungen wie Kreuzheben, Benchpress oder Kniebeugen sind, wenn es um Aufbau von Kraft und Power geht. Mehr Power bedeutet auch mehr Muskulatur, was somit auch als Krafttraining im Bereich Hypertrophie angewendet werden kann (und auch sollte). Mit den drei Grundübungen Benchpress, Kreuzheben und Kniebeugen trainiert man den Körper als ganzes System und absolviert mit «nur» drei Übungen ein intensives Ganzkörper Workout, welches es in sich hat. Anders als an den Maschinen, trainiert man beispielweise beim Kreuzheben oder Kniebeugen bis zu 80% des Körpers und Koordination und Stabilisation fordern ihren zusätzlichen Tribut, was bei geführten Geräten weniger der Fall ist. Natürlich macht eine Kombination aus freien Gewichten und Maschinen Sinn, wenn man seinen Körper als Skulptur betrachtet und so effizient wie möglich auf Muskelwachstum aus ist. Dies ist jedoch nicht unbedingt Thema meines heutigen Blogeintrags.

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Im zweiten Artikel der Pendlerzeitung, wird interessanterweise von Herrn Toigo wieder dagegen geschossen und es wird darauf aufmerksam gemacht, dass man nicht blind dem Kiebeugen Trend folgen soll. Na was jetzt? Ich möchte stärker werden und die Grundübungen zur Unterstützung meines Muskelwachstums nutzen und 6 Monate später heisst es wieder, dass ich diesem Trend nicht folgen soll? «Dr. Muscle» erwähnt zusätzlich, dass die Grundübungen nicht funktioneller sind, als andere und denjenigen als seeligen bezeichnet, der dies glaubt. Ich behaupte, funktionell ist Ansichtsache. Bei einer Benchpress arbeiten meine Brust, vordere und hintere Schultern, Trizeps, Rumpf und Stabilisatoren von Handgelenk bis zum Unterarm mit. Dies würde ich als funktionell bezeichnen, da ich eine ganze Bandbreite meines Oberkörpers mit nur einer Übung trainiere. Bei einer einfachen Chest Press an der Maschine, ist die Übung einfacher und isolierter, was auch in seinem eigenen Sinn als funktionell bezeichnet werden kann, da ich isoliert auf meine Brust zielen kann. Was ist also der Grund bzw. das Fundament dieser Aussage, auf welcher ich mir keinen Reim machen kann? Ich bin zusätzlich der Meinung, dass eine deep Squat (sehr tiefe Kniebeuge) den Gesässmuskel mehr fordert, da der Bewegungsradius grösser ist als bei einer einfachen Beinpresse. Einer Kniebeuge also die Essenz wegzunehmen, dass sie eine der stärksten Übungen für das Gesäss ist, halte ich für ein bisschen abwegig.

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_DSC9626WebsafeWas ich jedoch sicherlich auch sagen würde ist, dass die Qualität der Ausführung und der Technik, dem Trainingsmittel voraus geht. Wer eine Kniebeuge ausführt und dabei aussieht wie Quasimodo, ist sicherlich auf dem falschen Weg. Eine saubere und gute Ausführung an einer schweren Beinpresse, ist sicherlich mehr Erfolg zu versprechen als bei einer falsch ausgeführten Kniebeuge. Nichtsdestotrotz, finde ich den zweiten Artikel von Marco Toigo nicht nur ein bisschen übertrieben, sondern auch sehr verwirrend. In der Fitnesswelt findet seit längerer Zeit ein Umdenken und gewissermassen ein Krieg zwischen den «Science Guys» (Wissenschaftler, die ohne harte Fakten nicht überleben würden) und den «Bros» (Lifter und Gymbuddies, die auf ihre Philosophie schwören, auch wenn sie noch so unüberlegt sind) statt. Ich bin wie immer der Typ in der Mitte, der beide Ohren offen hält, die Wissenschaft ernst nimmt aber auch nach dem Wissen von Bodybuildern, Gefühl und Erfahrungen geht, die mir in meinem Leben bereits zuteil wurde. Aus diesem Grund begrüsse ich jeden Trend, der die grossen drei Grundübungen mit in die Trainingsplanung einbaut. Back to the oldschool ist hier die Devise!